Spezial 2012
4 Anleitungen (Gertrud Gröschel 1895, C. Zechendorf 1898, Erna Schuppelius und ER 1906) zum Preis von € 20,-
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Viele Schulmustertücher aus Sachsen enthalten Kreuz- und Holbeinstickübungen. Auch Gertrud hat ihr Mustertuch sehr aufwendig gearbeitet: Schon in der dritten Reihe übt sie diesen Linienstich, der auch auf der Rückseite klitzekleine Kästchen bildet. In der Borte, im Alphabet und auch in der stilisierten Blumenreihe verwendet sie abwechselnd diese beiden Stiche. Mittig platziert sie ihren Namen, ihren Heimatort und das Jahr der Herstellung in feinsten Kreuzen über einen Faden zwischen Kronen und schönen Eckmotiven. Sie beendete ihre schulische Aufgabe mit einem schmalen Hohlsaum.
Kreuze: 151 x 196
Größe: 21,5 x 28 cm
Stiche: Kreuzstich, Kästchenstich, Stepp- oder Holbeinstich
Mit breiten Webkanten waren die ersten Schulmustertücher aus Stramin fast quadratisch vorgegeben. In diesem „Rahmen“ bewegten sich die kleinen Schülerinnen an vielen deutschen Schulen zum Ende des 19. Jahrhunderts. Mit kleineren Übungen in Kreuzstichen (Linien, Borten) im oberen Bereich und einfachen Alphabeten wurde begonnen. Meist war der untere Teil zur kreativen Gestaltung von der Lehrerin freigegeben. Hier hat die kleine C. Zechendorf eine schwungvolle Bordüre gewählt und ihren Familiennamen reich verziert.
Kreuze: 145 x 146
Größe: 20,5 x 20,5 cm
Stiche: Kreuzstich, Stepp- oder Holbeinstich
Ende des 19. Jahrhunderts erhielten Mädchen als erste Aufgabe im Textilunterricht in Deutschland ein genau abgemessenes Stückchen groben Canvas mit roten Webkanten. Auf diesem Grund übten sie einfache Kreuzstiche, Alphabete, Zahlen und Borten. Das erste Alphabet war in der Regel vollständig. Oft hielten die kleinen Mädchen ihren eigenen Namen und das Schuljahr fest. Erna nähte an ihr niedliches Mustertuch noch einen gehäkelten Rand, zog vier rote Bänder durch und verband diese an den Ecken in Schleifchen. So konnte es der Lehrerin zur Benotung vorgelegt werden.
Kreuze: 121 x 122
Größe: 17,5 x 17,5 cm
Stiche: Kreuzstich
Äußerst beliebt bei Schülerinnen – oder wahrscheinlicher Lehrerinnen – war das Alphabet in dieser größeren Ausführung. Deshalb begegnet es uns oft auf deutschen Schulmustertüchern. Viele kleine Stickvorlagenheftchen in Leporelloform enthalten es.
E.R. hat zwei verschiedene Alphabethe gestickt und die „notwendige“ Zahlenreihe in die Mitte gesetzt. Ihre zwei Borten verzierte sie mit dem Holbeinstich. Mit dem charakteristischen Schulmustertuchblau setzte sie kleine Akzente.
„ER 1906“ gehört zur großen Schulmustertuchsammlung meiner Freundin Margit Guerrein.
Kreuze: 171 x 153
Größe: 31 x 28 cm
Stiche: Kreuzstich, Kästchenstich, Stepp- oder Holbeinstich