SM 1678
Blumen über Blumen - rundherum!
Einen üppigen barocken Garten präsentierte man stolz und zeigte die Besonderheiten aus dem Orient und aus der Neuen Welt und mischte sie mit den damals sehr beliebten Gartenblumen und zeigte natürlich auch damit seinen Wohlstand. Die Kaiserkrone zum Beispiel war der Hauptschmuck eleganter deutscher Gärten im 16. und 17. Jahrhundert.
Viele dieser Blumen spielten über sehr lange Zeit eine wichtige Rolle in der Blumensymbolik und manche gehörten zu den vornehmsten Pflanzen des Barocks. Dieser Verknüpfung verdankten sie oft ihr Aussehen, ihr Verhalten oder ihre Heilkraft/Wirkung, z.B.:
- die Tulpe - Sinnbild für Wohlstand/Reichtum, aber auch für die Vergänglichkeit alles Irdischen,
- die Ringelblume - ein Sonnen- und Schicksalssymbol,
- die Kaiserkrone - Sinnbild für Trauer und Anteilnahme,
- die Nelke - Symbol für Liebe und Mut,
- die Sonnenblume - Zeichen des Stolzes, Bild des Herrschens, Sinnbild der Ergebenheit,
- die Kornblume - Symbol der Himmelskönigin Maria, Sinnbild für Treue und Beständigkeit.
S.M. hat fast alle der damals sehr beliebten Blumenmotive ausgewählt, um ihr Mustertuch zu gestalten. Mit einer wunderbaren Vielfalt gruppieren sich um den Blumenkranz kleinere Blütenstiele, die dann größere Blumen - zur Mitte hin ausgerichtet - umgeben. Die beiden typischen Obstkübel und die bauchige Vase fehlen auch diesmal nicht.
Das Original ist auf sehr feinem Leinen - 19 x 21 Fäden - mit Seide gestickt worden. Es ist fast 40 cm hoch und nur 28 cm breit.
Es befindet sich in Privatbesitz. Im Frühjahr 1996 wurde dieses Nürnberger Mustertuch in der kleinen Ausstellung "Historische Mustertücher" im Ostholstein-Museum in Eutin der Öffentlichkeit präsentiert.
Kreuze: 190 x 247
Größe: 27 x 35,5 cm
Stiche: Kreuzstich, Steppstich bzw. Rückstich