SG 1812
Dieses kleine, sehr fein gearbeitete Stickmustertuch aus dem Beginn der Biedermeierzeit von 1812 kommt aus Berlin. Die Stickerin beendete damals ihre klar gegliederte – in traditionellen Reihen ausgeführte – Stickübung, mit den immer beliebter werdenden Motiven aus Berliner Verlagen: einem Rosenkranz, der sich aus Knospen bildet, einer Rosenbordüre und einem Eichenzweigrapport. Die romantische Biedermeierzeit (1815 – 1848) kündigt sich auf diesem Teil des Tuches schon an. Das Mustertuch gehört somit auch zu den „Tüchern der Übergangszeit“.
Das Stickmustertuch von SG war bis 1934 Teil der Sammlung des Potsdamers Dr. Friedrich Großmann. Er verkaufte seine Sammlung an das Museum für Deutsche Volkskunde in Berlin (Inventarnummer. 18 B 18 N).
Den beiden Textilrestauratorinnen des Museums Europäischer Kulturen Berlin bin ich sehr dankbar, dass sie es mir so oft ermöglichten, in ihr Mustertuchdepot zu gucken, die Garnfarben auszuwählen und Informationen zu sammeln.
Das Foto des Originals wurde vom Museum Europäischer Kulturen Berlin zur Verfügung gestellt.
Kreuze: 248 x 198
Größe: 35 x 28 cm
Stiche: Kreuzstich, Steppstich, Vorstich (oder Hohlsaumstich)
Ich danke dem Museum Europäischer Kulturen Berlin und dem Verein der Freunde des MEK für die freundliche und konstruktive Zusammenarbeit.