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RET 1714

18. Jahrhundert | Deutschland

Wie kommt ein Schwarzer oder ein "Mohr" in ein Nürnberger Familienwappen?

Einige fränkische Orts- und Familienwappen zeigen Köpfe und Körper von Afrikanern. Sie sind keine Erinnerungsstücke/Trophäen aus der Zeit des afrikanischen oder amerikanischen Sklavenhandels. Sie stellen den heiligen Mauritius dar. Er lebte im 3. Jahrhundert in Oberägypten. Als christlicher Kommandeur weigerte er sich, heidnisch-römische Götter zu verehren und dies seiner Truppe zu befehlen. Er wurde als Anstifter dieser Revolte enthauptet und später als christlicher Märtyrer heilig gesprochen. Fast alles stimmt an dieser Geschichte, nur nicht seine Hautfarbe. Mauritius ist kein Schwarzer gewesen. Christliche Künstler des Mittelalters stellten ihn gern als solchen dar: Sein Name bedeutet so viel wie "Schwarz". Mauro nannte man in der mittelalterlichen Heraldik auch die Tinktur "Schwarz". Aus dem "Mauren" machte man schließlich im Deutschen den "Mohren" (Original: Museum Tucherschloss Nürnberg, Inventarnummer 096).

Regina Eleonore Tucher (1704 - 1749) hat mit 10 Jahren dieses schöne Mustertuch gestickt! 1735 wurde sie vermählt mit Johann Christ. Imhof. Sie war die zweite Tochter von Christoph Bertold TUCHER (1667-1731) und seiner ersten Frau Clara Magdalena Imhof. (Diese Information fand ich auf der Rückseite des gerahmten Stickmustertuches).

Kreuze: 193 x 208
Größe: 27,5 x 29,5 cm
Stiche: Kreuzstich, Steppstich bzw. Rückstich


Stickanleitung: 18,00 €
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