Martha Stones 1840
Hübsch „herausgeputzt“ präsentiert Martha Stones zwei junge Mädchen - Oder ist das rechts etwa ein Junge? -, gekleidet in fein gemusterte Stoffen – nach neuestem Modetrend fest geschnürt zur „Sanduhrsilhouette“, mit Keulenärmeln und Reifrock, mit Hütchen und Halsschmuck! Wurden sie für ein Porträtbild zurechtgemacht mit einem schmückenden Gegenstand (Blume, Frucht) oder mit dem Zeichen der Lieblingsbeschäftigung (Dressurreifen für das Hündchen)? Solche Bilder in Auftrag zu geben strebten wohlhabende Familien in ganz Europa und Nordamerika an.
Eine aufwendige sog. Erdbeerborte rahmt das Ganze ein. Die Erdbeere ist ein häufiges Motiv in der Bildenden Kunst, die „Paradiespflanze“ in der christlichen Kunst, sie ist das Symbol für Demut und Bescheidenheit und ein Attribut von Maria, der Mutter Gottes.
Obwohl Martha den christlichen Vers (Könnte ich doch den Segen unter Beweis stellen / Das höchste Verlangen meines Herzens / Selig zu leben in der Liebe meines Erlösers / Und hinzuscheiden in seinen Armen) im Zentrum ihres Mustertuches platziert hat, über ihm schweben Engel und der „Stern von Bethlehem“, so bestimmen doch diese beiden Mädchen das gesamte Stickmustertuch. Auf Stickmustertüchern im englischsprachigen Raum ist diese Art des Aufbaus eher ungewöhnlich.
Ich danke Tina Starke für das Zeigen ihres „Schatzes“ im Internet und für ihre Suche nach einer „Auszählerin“. Sie hat mir Detailfotos zur Verfügung gestellt und meine Farbauswahl korrigiert. Sie vermutet die Herkunft dieses Tuches in Pennsylvania.
Kreuze: 261 x 262
Größe: 37 x 37 cm
Stiche: Kreuzstich