Gabriele 1904
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Anna Gabriele Geyler aus Königswartha / Sachsen hat 1904 ihre Fachlehrerinnen-Prüfungsarbeiten mit 30 Jahren der Kommission eingereicht. Die Prüfungsordnung für Lehrerinnen an Volksschulen sah 1904 in Dresden u. a. das Vorlegen von selbst gefertigten Probearbeiten im Stricken, Häkeln, Weißnähen, Zeichnen, Stopfen, Flicken, Zuschneiden, Weiß- und Rotsticken und auch im Schneidern als einem Teil der „Prüfung in Nadelarbeiten“ vor.
Gabrieles sog. Zeichentuch ist eines von drei Dresdener Prüfungstüchern des Museums für Sächsische Volkskunst.
Allen Stickmustertüchern ist gemeinsam: die Größe, die fast gleichgewichtige Unterteilung in einen Alphabet- und einen Bortenteil, die Vielzahl von Sticharten, der Hohlsaumrand, der Kreuzstichrahmen, das Einfarbige, die beiden großen verzierten Monogramme, die Nennung der Stadt und der Jahreszahl sowie die sehr sorgfältige Ausführung der Arbeit auch auf der Rückseite. Das Schönste und Individuellste an diesen Tüchern ist die Gestaltung der dreiseitigen Borten in Holbeinstich!
Kreuze: 171 x 258
Größe: 24,5 x 37 cm
Stiche: Kreuzstich, Kästchenstich, Holbeinstich
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