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ESHS 1810

19. Jahrhundert | Deutschland

Über 500 Jahre entwickelte sich auf dem Gebiet der vier Gemeinden Curslack, Neuengamme, Altengamme und Kirchwerder –früher fünf mit Bergedorf – die eigenständige Vierländer Kultur. Fruchtbares Land des Urstromtals der Elbe, gesichert durch Deiche und mit einer engen Verbindung zur Stadt Hamburg, brachte Geld und Stolz in die Häuser der Groß- und Kleinbauern. Bei den Höhepunkten des dörflichen Lebens, Taufe, Hochzeit und Begräbnis, nutzte man ausgiebig die Gelegenheit, sich seines Besitzes zu erfreuen und ihn zur Schau zu stellen: in den Braut- und Bräutigamsgaben, in der Bekleidung zu den Festlichkeiten, im Ausschmücken des Hauses mit Paradekissen und -handtüchern, mit Tischwäsche. So wurde während der Fahrt im Leiterwagen zum Haus des Bräutigams die mitgeführte selbst gestickte Aussteuer allen stolz gezeigt.

Dafür benötigte jedes junge Mädchen vorherige Übung auf sog. Namentüchern, Stopf- und Flicktüchern, Knopflochtüchern und den berühmten Hemdenschlitztüchern. Mit Hilfe der gesammelten Variationen von Motiven durfte endlich die Aussteuer angefertigt werden: Auf Kissen, Bettlaken, Tischdecken, Wiegendecken, Regenlaken und Totenlaken wurde der eigene Name geradlinig zwischen Rosetten, Lebensbäumen oder Engeln gestickt. Jeder kannte die tradierten Motive mit ihrem Symbolgehalt.

Ich bin dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg sehr dankbar für die Bereitstellung des Originalfotos (Inventarnummer KL 9178).

Kreuze: 280 x 331
Größe: 40 cm x 47 cm
Stiche: Kreuzstich, Steppstich bzw. Rückstich, Spannstich


Stickanleitung: 20,00 €
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